Medientechnik für CAOC der NATO

Das Combined Air Operations Centre des Nationalen Lage- und Führungszentrums für Sicherheit im Luftraum (NLFZ) in Uedem und der NATO-Luftraumüberwachung dient der Überwachung und Sicherung des deutschen Luftraums, der Kontrolle von Eindringlingen militärischer und ziviler Herkunft und der etwaigen Abwehr. Es geht um nicht weniger als die nationale Sicherheit.

Hoch sichere und geschützte Technik für den Ernstfall

Die Herausforderung: Multi-User-Funktion, ausfallsicherer 24/7-Betrieb, Abhörsicherheit, Strahlenschutz, Vernetzung der Operationszentrale mit angrenzenden Räumen, alle technischen Komponenten erfordern NATO-Zertifizierung (die Auswahl ist damit eingeschränkt)

Unsere Lösung: vollständig redundante Sicherheitskonzeption, hochwertigste Technikkomponenten für die Signalsteuerung und -wiedergabe, neben Glasfasertechnik: strahlenresistente und abhörsichere Spezialkabel, homogene Technikausstattung

Einsatzorte: Kontrollstände, Briefing-Räume, Schulungsräume

Medientechnik und Konferenztechnik für die NATO

Planungsdetails

  • Medientechnikzentrale (sieben Racks mit jeweils 47 HE)
  • über 20 Einzelplatzbildschirme und Vierfachprojektion (über 18 m breit) in der Operationszentrale (zwei zusätzliche Projektoren mit eigenem Stromnetz und autarken Rechnern)
  • Einzelprojektionssysteme für drei angrenzende Räume
  • Konferenztechnik für den Briefing-Raum
  • Projektionslösungen für Schulungs-, Besprechungs- und Büroräume
  • Medientechnik für das Büro des IT-Administrators

 

Worum es geht

Im Falle einer möglichen Bedrohung des deutschen Luftraums muss in kürzester Zeit eine Gesamtlage erarbeitet werden, damit Militär (Bundeswehr und NATO) und Politik (das BMI/Bundesministerium des Inneren und der BND/Bundesnachrichtendienst) Entscheidungen treffen können. Entsprechend schnell und zuverlässig muss die vernetzte Medientechnik funktionieren. Und sie muss höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.

Tech-Talk

Manuel Kirchesch, Viscon, Senior Projekt Manager: „Wir benötigten eine bis daher noch nie geforderte, extrem hohe Flexibilität und Zuverlässigkeit bei der Steuerung des gesamten Operations Centre ohne Einschränkungen in der Handhabung des Systems. Damit die Verantwortlichen zu jedem Zeitpunkt exakt die benötigte Konfiguration festlegen können.“

So kann die „Alarmstufe Rot“, der sogenannte RENEGADE-Fall, über 40 verschiedene Szenarien erfordern, die mittels Echtzeitbestätigung ausgeführt und zentral gesteuert werden müssen. Hierzu haben wir mit unserem Softwarepartner neue Firmware Versionen entwickelt, die jede Szenarienänderung erfassen, protokollieren und rückmelden.

Manuel Kirchesch: „Eine sofortige Rückmeldung aller Status war erforderlich. Der Auftraggeber konnte es sich nicht leisten, dass auch nur eine Statusänderung ausgelassen oder verzögert wurde, weil daraus fatale Konsequenzen im Entscheidungsprozess resultieren könnten: Bei modernen Flugzeugen, die mit Überschall fliegen, könnte selbst die kleinste Verzögerung in einer Analyse dazu führen, dass den Entscheidern in diesen extremen Situationen wichtige Zeit verlorengeht.“

Wie wir es gemacht haben

Wir waren unter anderem bereits für die NATO im JAPPC (Joint Air Power Competence Center) tätig. Jetzt sind unsere Gesprächspartner vor Ort: das Lage- und Führungszentrum für Sicherheit im Luftraum, das Planungsbüro für Bundesliegenschaften und Top-Spezialist für Elektrotechnik. Gemeinsam erarbeiten wir die optimale technische Lösung, stehen in ständigem Austausch mit einander. Treffen finden u. a. in der Führungszentrale statt – hochgradig abgeschirmt, zwei Etagen unter der Erde auf einem Kasernengelände.

Über zwei Jahre sind wir unzählige Male vor Ort, die Sicherheitsvorkehrungen werden mit sukzessive strenger, je weiter das Projekt fortschreitet. Auch Leibesvisitationen lernen wir kennen.

Inbetriebnahme & Übergabe

Wir begleiten die Vorabtests mit Schulungen und Unterweisungen der Administratoren. Notfallszenarien werden durchgespielt, Leitlinien erarbeitet u. v. m. Es folgen interne Vorabtest unter Ausschluss der Öffentlichkeit, ein Parallelbetrieb mit dem alten System und dann der finale Echtbetrieb.

  • Projektzeitraum: über zwei Jahre
  • reine Bauzeit: sechs Monate

Projekterweiterungen und Änderungen werden zwischenzeitlich angefragt, wir kümmern uns auch darum.

Danke für das Dankesschreiben!

Während der internen Tests erhalten wir die Rückmeldung, dass alles funktioniert und das neue System „on air“ geht.  Kurz darauf bekommen wir ein Dankesschreiben. Das hat uns sehr gefreut!

Seit der Inbetriebnahme sorgt die Operationszentrale ohne Störungen für die Sicherheit Deutschlands. Auch darüber sind wir froh.